Oh Tannenbaum – woher er kommt und wie er behandelt werden möchte

Rund 1.2 Millionen Christbäume werden jährlich in der Schweiz verkauft. Nicht ganz eine halbe Million davon aus einheimischer Produktion. Der meistverkaufte Weihnachtsbaum in der Schweiz ist die Nordmanntanne, ein gut haltbarer Nadelbaum, der eigentlich aus dem Kaukasus stammt. Er wird aber auch in der Schweiz weitverbreitet angepflanzt. So können Sie mit gutem Gewissen eine einheimische Nordmanntanne kaufen.

Jeder Schweizer Christbaum ist ein nachhaltig produziertes Naturprodukt

Weihnachtsbäume werden auf Flächen angebaut, auf denen keine normaler Waldbau möglich ist. Eine Fläche von nur einer Hektare produziert während seiner mehr als zehnjährigen Wachstumszeit rund 105 Tonnen Sauerstoff und bindet gleichzeitig an die 145 Tonnen CO2. Werden echte Christbäume schliesslich entsorgt, verbrennen sie – im Gegensatz zu weggeworfenen Plastikbäumen – CO2-frei. Landen sie auf dem Kompost, wird maximal so viel CO2 freigesetzt, wie sie während ihres Wachstums gebunden haben.

Für viele Waldeigentümer und Bauern bringt die Produktion von Christbäumen einen wichtigen Nebenerwerb. Mancherorts helfen die Weihnachtsbaumkulturen, die Böden zu stabilisieren und zudem finden viele Tiere einen Lebensraum.
(Quelle: waldschweiz.ch)

Die Geschichte des Christbaumes und des Christbaumschmucks

So ganz ist nicht geklärt, wann und wo der erste geschmückte Weihnachtsbaum stand, es gibt dazu verschiedene Überlieferungen. Einige sagen, dass bereits Anfang des 15. Jahrhunderts eine Bäckerei in Freiburg im Breisgau in der Vorweihnachtszeit einen Baum mit Früchten und Lebkuchen behängte. Andere berichten von mit Christbäumen geschmückten Stuben der wohlhabenden Bürger Ende des 16. Jahrhunderts. In Goethes Werk «Die Leiden des jungen Werther», geschrieben 1774, steht der Protagonist verzaubert vor einem Weihnachtsbaum. Zu jener Zeit bestand der Schmuck aus Zuckerzeug, Äpfeln und Wachskerzen.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Christbaumschmuck selbst gebastelt. Neben Sternen und Figuren aus Karton, bunten Papierketten und Strohsternen wurde der Tannenbaum auch mit Äpfeln, Lebkuchen und anderen Leckereien geschmückt.

Heimarbeiter aus Thüringen erfanden schliesslich den gläsernen Weihnachtsbaumschmuck. Der Legenden nach aus einer Not heraus: Ein armer Glasbläser, der sich teure Nüsse und Äpfel nicht leisten konnte, soll deshalb aus kleinen Flaschen Glasschmuck geblasen haben. Ob das so stimmt, ist nicht belegt. Tatsache ist jedoch, dass im thüringischen Lauscha die ersten Christbaumkugeln in verschiedenen Grössen von Glasbläsern in Heimarbeit hergestellt wurden.

Aus Nürnberg kam 1878 die Mode, Lametta, das Eiszapfen symbolisieren sollte, als Weihnachtsbaumbehang zu nutzen. Ende des 20. Jahrhunderts war Lametta nicht nur in silberner, sondern auch in goldener Farbe in Mode. Manche Familien schmückten ihre Bäume auch mit Bändern und Schleifen.

Und welcher Christbaumschmuck ist heute im Trend?

Gleich vornweg: Es gibt nicht «den einen» Trend, im Gegenteil: Die Dekoration für diese Weihnachtssaison orientiert sich an den aktuellen Wohntrends:

  • Der Wohntrend Alpenchic ist topaktuell und dazu passt der traditionelle Christbaumschmuck. Besonders schön wirken silberne und rote Kugeln und Glocken in Kombination mit natürlichem Schmuck: Holz, Früchte und Strohsterne bekommen Sie in Warenhäusern und Boutiquen, sofern Sie ihn nicht selbst basteln möchten. Und vergessen Sie nicht, auch Engelshaar und Schleifen anzubringen!
  • Die Erinnerung an die Jugendstilzeit lebt auch bei der Weihnachtsdeko wieder auf. Silbrig-glänzend, elegant, schlicht, mit gläsernen Eiszapfen und Glaskugeln in unterschiedlichen Grössen und Formen geschmückt, wirkt der Tannenbaum sehr elegant.
  • Vor allem in topmodern eingerichteten Räumen darf der Christbaum in diesem Jahr üppig mit Metallictönen, also in Kupfer, Gold und Silber geschmückt werden. So ein edler Baum bringt glamouröse Festtagsstimmung.
  • Viel dezenter wirkt ein Tannenbaum mit hellem Schmuck. Statt Silber und Weiss ist in dieser Saison häufig Creme, Beige und Braun zu sehen.
  • Und noch ein Trend ist in diesem Jahr angesagt: Bunt! Ob Neonfarben, knalliges Gelb, Grün und Pink oder aussergewöhnliche Pastelltöne wie Apricot, Eisblau und Mintgrün: Kugeln und andere Dekoelemente bringen Farbe in Ihr Wohnzimmer.

Wann sollte der Christbaum aufgestellt werden?

Die älteren Leser werden sich sicher erinnern: Früher wurde der Weihnachtsbaum oft erst am 24. Dezember aufgestellt und geschmückt. Inzwischen stellen Schweizer Christbaum-Produzenten und Händler fest, dass der Tannenbaum immer früher gekauft wird. Aus dem Weihnachtsbaum wird häufiger ein Adventsbaum: Bereits in der Vorweihnachtszeit verbreitet er in vielen Wohnzimmern eine festliche Stimmung. Es gibt keine Vorschrift, wann Sie Ihren Tannenbaum schmücken sollten. Allerdings benötigt ein frühzeitig aufgestellter Christbaum die richtige Behandlung und Pflege, damit er nicht vor dem Fest seine Nadeln verliert.

So bleibt der Weihnachtsbaum lange schön

Beherzigen Sie folgende Tipps, dürfen Sie sich lange an Ihrem Weihnachtsbaum erfreuen:

  • Der Baumstamm sollte nicht angespitzt werden, damit er über seine Leitgefässe mehr Wasser aufnehmen kann.
  • Falls Sie den Baum nicht sofort nach dem Kauf aufstellen möchten, lagern Sie ihn, wenn möglich, im Freien. Er sollte im Netz bleiben und in einen Eimer mit Wasser gestellt werden.
  • Entscheiden Sie sich für einen Weihnachtsbaumständer mit Wasserreservoir. Ein durchschnittlich grosser Christbaum verdunstet pro Tag bis zu einem Liter Wasser.
  • Füllen Sie das Wasser regelmässig nach. Ihr Baum bleibt so länger frisch und gleichzeitig dämmen Sie die Brandgefahr durch trockene Äste ein.

Die nachhaltigste Lösung, wenn es um den Christbaum geht, ist der Tannenbaum im Topf. Er ist zwar kleiner als der durchschnittliche Weihnachtsbaum, aber bleibt dafür garantiert frisch und nadelt nicht. Zudem ist er sehr pflegeleicht, Sie sollten ihn lediglich regelmässig giessen.

In einem grossen Topf kann er einige Jahre auf dem Balkon wachsen. Natürlich können Sie ihn auch gleich, sobald der Boden frostfrei ist, in den Garten pflanzen und ihm ein langes Leben bescheren.