Schoggi – Wissenswertes und Rezepte rund um unsere Lieblingssüssigkeit

Schokolade ist die liebste Süssigkeit der Schweizer. Die unwiderstehliche Schoggi ist zwar nicht gerade diätenfreundlich, aber vor allem dunkle Schokolade wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Qualität spielt dabei jedoch ebenso eine Rolle wie eine vernünftige «Dosierung».

Gönnen Sie sich also ruhig ab und zu ein Stückchen der köstlichen Süssigkeit oder verwenden Sie diese zum Herstellen leckerer Kuchen und Naschereien.

So gesund ist dunkle Schokolade

Vielleicht haben Sie auch schon zu einem Stück Schoggi gegriffen, wenn Sie müde waren und sich nicht mehr richtig konzentrieren konnten oder ein Stimmungstief hatten? Auch wenn wir uns das heute kaum noch vorstellen können: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verordneten Ärzte Schokolade bei körperlicher Schwäche, gegen anhaltende Müdigkeit und depressiven Verstimmungen. Sie war damals als stärkendes Mittel in Apotheken erhältlich. Dunkle Schoggi, als jene mit einem hohen Kakaoanteil, kann tatsächlich bei chronischer Erschöpfung helfen. Dazu veröffentlichte die amerikanische Fachzeitschrift «Nutrition Journal» 2012 eine Studie, die ergab, dass nur 15 Gramm dunkler Schokolade täglich gegessen, nach acht Wochen eine spürbare Besserung des Gemütszustandes herbeiführten.

Dass Schokolade so eine positive Wirkung haben kann, liegt an ihren Inhaltsstoffen. Eine Tafel dunkler Schokolade enthält zum Beispiel 300 mg Magnesium und deckt damit beinahe den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Sie ist zudem reich an Eisen, Phosphor, Calcium, Fluor, Kupfer und Zink und enthält weitere Mineralstoffe in niedrigerer Dosis. Schokolade liefert zudem einige Vitamine, wenn auch in geringer Menge, sowie Koffein, Theobromin, Serotonin und Tyramin. Viele weitere Stoffe, die enthalten sind, würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Deshalb möchten wir nur noch einen erwähnen: Eine Tafel Schokolade liefert 0,9 mg Histamin – eine Tatsache, die bei Histamin-Unverträglichkeit leider gegen den Genuss der Süssigkeit spricht.

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte der Schokolade

Wer die Schokolade erfunden hat, darüber gibt es widersprüchliche Meinungen. Einig sind sich Forscher darin, dass der Kakao aus Mittelamerika stammt. In Honduras fanden Archäologen Tonscherben auf denen Spuren von Theobromin nachgewiesen werden konnten. Das Alter wird auf 1150 v. Chr. geschätzt. Das im mexikanischen Tiefland angesiedelte Volk der Olmeken kannte schon 1000 v. Chr. Schokolade und ebenfalls in Mexiko wurde ca. um 1500 v. Chr. die Kakaopflanze entdeckt. Der Genuss der Kakaobohne war einflussreichen Männern vorbehalten, die den Kakao in flüssiger Form zu sich nahmen. Bei den Mayas und den Azteken galt die Kakaobohne sogar als Zahlungsmittel. Dass der Kakao seinen Weg nach Europa fand, verdanken wir dem spanischen Eroberer Hernan Cortez, der ihn im 16. Jahrhundert erstmals an den spanischen Königshof brachte. Da er selbst keinerlei Süsse besitzt, wurde der Kakao mit Rohrzucker und Honig vermischt. Es waren die Holländer, denen es erstmals anfangs des 19. Jahrhunderts gelang, Kakaobutter zu gewinnen. Wenig später entstanden in den Niederlanden und in Deutschland erste Schokoladenfabriken.

Die englische Firma J. S Fry & Sons brachte 1847 erstmals richtige Schokolade auf den Markt. Allerdings war es ein Schweizer, der 1875 die beliebteste Schokoladensorte – nämlich Vollmilchschokolade – kreierte. Vielleicht haben Sie den Namen Daniel Peter noch nie gehört: Ihm jedoch verdanken wir den Klassiker auf dem Süsswarenmarkt.

Schokoladensorten und ihre Verarbeitung

Die Mischungen sind unterschiedlich, die Zutaten jedoch gleich: Aromatische Kakaomasse und zartschmelzende Kakaobutter bilden die Basis von Schokolade und Kuvertüre.

  • Schoggi dunkel, hell oder weiss
    Dunkle Schokolade enthält viel Kakao und wenig Kakaobutter, bei heller ist es genau umgekehrt. Weisse Schokolade enthält ausschliesslich Kakaobutter und keinerlei Kakao.
  • Kuvertüre
    Kuvertüre wird zum Backen und Herstellen von feinen Süssigkeiten benötigt. Sie enthält mindestens 31 % Kakaobutter und somit deutlich mehr als herkömmliche Schokolade. Dadurch schmilzt sie leicht, lässt sich gut verteilen und bleibt nach dem Abkühlen stabil.Um Schokolade oder Kuvertüre zu verflüssigen, werden sie grob gehackt und im Wasserbad bei etwa 45 Grad geschmolzen. Etwa ein Viertel wird vorher zur Seite gestellt und dann der flüssigen Schoggi zugeführt und verrührt, bis es ebenfalls geschmolzen ist. Die Schokoladenmasse sollte auf etwa 30 Grad abgekühlt sein, bevor sie weiterverarbeitet wird. Die Temperatur kann mit einem Bratenthermometer überprüft werden.

Zauberhafte Schokoladenhülle – Süsse Überraschungen selber machen

Schokoladige Süssigkeiten, die auf Märkten und Chilbis gerne gekauft werden, lassen sich natürlich auch daheim selber machen.

  • Früchte mit Schokoladenüberzug
    Bekommen Bananen, Trauben, Apfelringe und Co einen feinen Schokoladenmantel, greifen selbst Obstmuffel gerne zu. Diese Leckerei können Sie ruckzuck zubereiten: Die Schokolade wie oben beschrieben im Wasserbad schmelzen und die gewaschenen und vorbereiteten Früchte eintauchen. Auf einem Backpapier oder mit Kokosöl eingeölter Alufolie trocknen lassen.
  • Knackige Kakaomandeln
    Der Aufwand, um knusprige Kakaomandeln herzustellen, ist etwas grösser, aber er lohnt sich auf jeden Fall!
    So werden sie gemacht: 100 g Mehl, 1 EL gehäufter EL Kakaopulver, 1 Ei, 1 gestrichener EL Zucker und 50 ml Milch verrühren. Schüssel zudecken und den Teig eine halbe Stunde quellen lassen. Dann 1 Eiweiss steif schlagen und vorsichtig unterheben. 250 g Mandeln in den Teig tauchen und sofort in heissem Fett ausbacken, bis sie goldbraun sind. Herausnehmen und auf Küchenpapier ausbreiten. (Das Papier saugt einen Teil des Fetts auf). Mit Kakao bestäuben und abkühlen lassen.

Text: Sabine Itting