Gandria im Tessin

Idyllisch und romantisch: Gandria ist das letzte Schweizer Dorf vor der Grenze zu Italien. Die Berggipfel gegenüber dem Wohngebiet sind bereits auf italienischem Boden, aber der Dorfkern an ihrem Fusse gehört noch zur Schweiz: es handelt sich um die Cantine di Gandria, wo die Einwohner in der Vergangenheit den Wein, Wurstwaren und Käse im Kühlen lagerten.

Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn das Dorfzentrum von Gandria, pittoresk und gut erhalten, mit seinen Häuserfassaden die sich in den Wassern des Ceresio spiegeln, ist eines der schönsten Uferdörfer des Tessins. Man erreicht die eng aneinandergeschmiegten Gebäude über Treppen und Gässchen. Einige Wohnstätten gehen auf das 16. und 17. Jahrhundert zurück und sind mit Fresken und Stuckarbeiten geschmückt.

Mit dem Boot von Lugano aus nach Gandria

Gandria ist sowohl auf dem Landweg als auch über den See erreichbar. Das Dorf ist mit dem Boot von Lugano aus bequem erreichbar und ist durch zwei sehr angenehme Spazierwege verbunden: der Gandria-Weg und der auf der gegenüberliegenden Uferseite, der im Sommer wegen seiner Grotti sehr beliebt ist. Gandria liegt am Fusse des Monte Brè, was auf keltisch Berg bedeutet.

Vor 1300 lag das Dorf auf halber Höhe an den Hängen des Brè und seine Ruinen kann man noch heute sehen. Später haben sich die Einwohner am Seeufer niedergelassen. Bis 1936, als die Strasse gebaut wurde, konnte man die Ortschaft nur über den See oder über beschwerliche Wege erreichen. Die Menschen dort mussten also Selbstversorger sein: ausser Garten- und Weinbau und Viehzucht war der Fischfang die Hauptbeschäftigung.

Eine Oase der Ruhe – keine Autos

Das Zentrum der für den Fahrzeugverkehr geschlossenen Ortschaft ist eine Oase der Ruhe und bietet malerische Gässchen und Treppchen mit verträumten Winkeln und Motiven. Im Ortszentrum befindet sich die Kirche San Viglio aus dem 16. Jahrhundert mit prunkvollem barockem Innenraum und ein hoher spätmittelalterlicher Glockenturm.

Am See vor Gandria befindet sich das Museo delle Dogane Svizzere in der Ortschaft Cantine di Gandria, die mit einem Boot erreichbar ist. Entlang des Wegs von Cantine di Gandria nach Caprino befinden sich mehrere Gaststätten mit herrlichen Terrassen zum See, die einen idealen Zufluchtsort vor der Hitze bieten und wo Ihnen die Genüsse der typischen Tessiner Küche serviert werden.

Schmugglermuseum

Am Gandria gegenüberliegenden Seeufer liegt das ehemalige Vorratshaus des Dorfes, die Cantine, sowie die Kaserne der Grenzwache, die seit 1949 das Schweizerische Zollmuseum beherbergt. Es wird auch Schmugglermuseum genannt und zeigt die Aufgaben der Grenzwächter einst und heute.