Bereits zum 10. Mal besuchen die Noggeler die Schwesterstadt von Luzern «Windy City» Chicago

5.Tagebuch der Noggeler Guuggenmusig vom Freitag

Der zweite grosse Auftritt der Noggeler startete mit einer einstündigen Fahrt in die «Pampas» von Chicago mit dem Ziel Hofbräuhaus Chicago in Rosemont. Hier ist alles Made in USA. Von den riesigen Biertanks bis zu der grossen Bierhalle die sich, ohne rot zu werden, mit einigen Zelten des Oktoberfestes in München messen könnte. Die Stimmung allerdings war bis zum Auftritt der «Luzerner Carneval Music» eher verhalten. Was die drei Original Nürnberger Buaben nicht schafften, nämlich die Amis standesgemäss auf die Bänke und Tische zu bringen, schafften die «Swiss Noooogeler» im Handumdrehen. Zwischen ihren zwei Auftritten, der erste bei vielen mit 0,1 der zweite nach den Freibier-Mass mit doch schon einem Münchner Durchschnitt von 0,6 Promillen «mer esch jo met em Car do» brachte dann den gewünschten Effekt. Die Bänke und Tische wurden gestürmt und es wurde geschunkelt als ob die Pilatusgeister spielen würden. Dazwischen gaben sich die anwesenden Kölner-Amis die Ehre ihre Karnevals Orden mit preussischer Gründlichkeit an die grosse Brust vom Tambi Rolf zu heften, was dieser mit seiner stoischen Ruhe über sich ergehen liess, bevor er sich Schönerem zuwenden durfte. Eine genussvolle Arbeit die aber grosses Geschick verlangte, denn das «Ausbeineln» eines grossen Stückes einer armen Sau, war mit den beigelegten Buttermesser gar nicht so einfach. Guat wars, scheen wars und dass zum Schluss ein gestandenes Madel dem Hebi Lörch noch den Hintern versohlen durfte, machte den Abend unvergessen.

Text / Fotos: Heinz Steimann

4.Tagebuch der Noggeler Guuggenmusig vom Donnerstag.

Die durchzechten Nächte scheinen vorbei zu sei. Die ersten grossen Auftritte warten auf die in den Startlöchern vibrierenden Noggeler. Das merkt man am Chicagos drastischem Rückgang an konsumiertem Fireball. Cola und Mineral sind Trumpf und manche eine «Kampfleber» kann sich erholen. Man sieht schwitzende CH-Jogger auf den Strassen und im Hotel hört man den monotonen Trott der Tonleitern. Endlich brauchen die Blaskapellenmusiker ihre Hände ausschliesslich nur noch für ihre Instrumente. Am Abend zeigten die Noggeler im Chicago Cultural Center, das Center wurde vor mehr als 100 Jahren als Chicago Public Library und als Bürgerkriegsdenkmal errichtet, was eine Luzerner Marching Band auf dem musikalischen Kasten hat. Vorher aber standen sie, ganz artig, stramm beim Fotoshooting mit Emanuel Strahm, dem Bürgermeister von Chicago. Ihr musikalisches Können zeigten sie dann in einem wunderbaren Saal, überdacht von einer riesigen Glaskuppel die die Luzerner ins verdiente, richtige Licht brachte. Sie wurden als Botschafter der «Schwesterstadt» , Luzern angekündigt und vehement gefeiert, gleich nach einer Videobotschaft unseres Stapis, Beat Züsli, und den Produktionen der anwesenden Vertreter von Osaka, Mexiko-Stadt, Birmingham, Mailand und Vilnius (Littauen). Ein würdiger, freiwilliger Auftritt der Noggeler zum immerhin 20. Jubiläum der Städtepartnerschaft Luzern–Chicago.

Text / Fotos: Heinz Steimann

3. Tagebuch der Noggeler Guggenmusig vom Mittwoch

Heute waren drei Sachen angesagt. Erstens: den bedauernswerten Travolta-Böni wieder so herzurichten, dass man ihn wieder auf die Tanzfläche loslassen konnte. Um jedem Gerücht Einhalt zu gebieten: Böni ist dem feigen Angriff eines stählernen Abfalleimers zu Opfer gefallen. Zweitens: «Lädelen» (die daheimgebliebenen «Gschpändli» dürfen sich freuen) und drittens im «Jakes» einem 4,8 kg schweren Monster Burger erfolgreich den Garaus zu machen, was mit genügend Spülmittel (Cranberry ist the best) und Local Bier auch erfolgreich gelang. Am Abend waren wir dann von den beiden Ehrenmitgliedern der Noggler, Camille Julmy und Monique Austin, zu einem typisch amerikanischen Welcom-Dinner, mit viel Gegrilltem und Kalorien, eingeladen. Ab da verlieren sich die Spuren aller, bis zur Morgenstunde der Duft von gebratenen Speck und Eier die Gänge unseres Suiten-Hotels durchzog. Nicht nötig zu erwähnen, dass die eingespielte Frühstücksgruppe dramatisch an Mitglieder verloren hat.

Text / Fotos: Heinz Steimann

2. Tagebuch der Noggeler Guuggenmusig vom Dienstag

Heute weiss jeder von uns warum Chicago auch Windy-City heisst. Frau Holle hat scheinbar die Kontrolle verloren. Ein eisiger Wind bescherte uns richtige «Ohreläppli-Einfrierkälte», die nur durch einen oder mehrere Fireballs zu ertragen war. Sonst glich sich der Tag ähnlich wie der gestrige. Worte wie Burger, Steak, Absolut, und Fireball waren in allem Munde und wurden durch Taxireinigung, Containerschaden, Portemonnaies mit Muskelschwund und Aspirin ergänzt. Am Abend entführte unsere Reiseleiterin Monique uns ins «Kit Kät» wo uns ein Abend voller übersinnlicher Überraschungen erwartete. Eine in allen Teilen grosse Sängerin (oder war es ein Sänger) bezirzte uns mit einer erotischen Stimme die bei manch einem das Steak im Teller erkalten lies. Das ganz besondere an dieser Show war aber, dass jeder der sich besonders begeistert zeigte ein «Nötli» aus dem Auschnitt-Kässali klauben durfte. So gestärkt wurde in den berühmten «Kingston Mines» Blues Club disloziert wo wir unsere Monique aus den Augen verloren und der einte oder andere den langen Stunden Tribut zollte und sich innerlich auf den nächsten Tag vorbereitete.

Text / Fotos: Heinz Steimann

Der 1.Tag in Kurzform:

Warm(L)aufen am Flughafen für den Flug mit der Swiss. Wunderbarer, ruhiger Flug, mit dem Resultat das wieder einmal im Flugzeug trotz eifrigem suchen kein unnötiger Alkohol mehr zu finden war. Nervig, langes Slalomlaufen im Irrgarten von «Trumpländs» Einlassschalter (3 an der Zahl für unzählige Passagiere). Aber dann gings los. Von Frau Holle zaghaft begrüsst, zum Einchecken ins Hotel, wo die «Schöttlis» schon warteten und es einige Zungenfertigkeit brauchte um sie aus dem Pillenbecher zu befördern. Blitzartig auspacken und ab ins nächtliche Chicago. Auf zu den saftigen Steaks, riesigen Burgern, knackigen Crevetten, fettigen Pommes und den viele, vielen «Fireballs» denen im Fridays unbarmherzig der Garaus gemacht wurde, bis der «Orderman» entkräftet zugestehen musste: «Fireball is out». Weiter zum Blues Chicago, wo uns die Spezialität dieser Stadt erwartete, der BLUES. Er geht unwiderstehlich ins Herz oder in die Beine von Luzerns Travollta-Böhni der die Tanzfläche zu seinem Privatterritorium machte und nicht eher ruhte bis nur noch die Noggeler und der mächtige Türsteher Lorenzo im Blues-Schuppen übrigblieb und wir die Taxifahrt ins Hotel antreten mussten. Ein erster herrlicher Tag. Weitere werden folgen.

Text / Fotos: Heinz Steimann