Die Luzerner Fasnacht ist als eine der grössten Fasnachtsveranstaltungen der Schweiz der grösste alljährlich stattfindende Anlass der Stadt Luzern und der Zentralschweiz.

Die Luzerner Fasnacht hat ihren Start am sogenannten «Schmotzige Donnschtig», wenn mit der Tagwache um 05.00 Uhr in der Altstadt ein riesiges Volksfest beginnt. Dann nämlich landet ein Nauen am Ufer des Schweizerhofquais mit «Bruder Fritschi», dem imaginären Oberhaupt der Zunft zu Safran, der grössten und ältesten Zunft Luzerns, deren Gründung um das Jahr 1400 zurückgeht. Der «Urknall» ist für die vielen Guuggenmusigen und Tausenden von begeisterten Fasnächtler das Signal zum Beginn der närrischen Tage oder 5. Jahreszeit.

Empfang des «Bruder Fritschi»

Der alljährlich neugewählte Fritschivater und Zunftmeister der Zunft zu Safran empfängt «Bruder Fritschi» mit seinem Geleit, der Fritschi-Familie mit der «Fritschene» (Frau von «Bruder Fritschi»), mit Narr, Bajazzo, Kindsmagd und Bauern und führt sie gemeinsam zum Fritschi-Brunnen auf dem Kapellplatz. Begleitet wird dieser Zug von Harsthornbläsern und Guuggenmusigen. Erwartet wird der Zug hier von Tausenden von Fasnächtlern, die sich bereits auf den sogenannten «Fötzeli-Rääge» freut, welcher aus über 5 Millionen kleinen Papierschnitzeln besteht. Anschliessend beginnt das Auswerfen der Orangen.

«Güdis-Mäntig» mit der Wey-Zunft

Der zweite grosse Fasnachtstag in Luzern ist der sogenannte «Güdis-Mäntig», der im Zeichen der Wey-Zunft steht. Das Wort «Güdis» kommt von «Güdel» und dies wiederum bedeutet Magensack, Bauch oder Wanst. Der Hintergrund liegt darin, dass man sich in alten Zeiten am «Güdis-Mäntig» und «Güdis-Zischtig» vor dem Aschermittwoch und damit der folgenden Fastenzeit noch einmal so richtig den Bauch füllte. Dieser Fasnachtstag gehört in Luzern traditionsgemäss der Wey-Zunft. An diesem Tag folgt auf die Tagwache um 06.00 Uhr erneut das Auswerfen von Orangen. Am Nachmittag findet dann der Umzug statt, der bis auf den Wagen der Wey-Zunft anstelle des Wagens der Zunft zu Safran identisch gestaltet ist.

Fantastische Umzüge

Die beiden grossen Luzerner Fasnachts-Umzüge am «Schmotzige Donnschtig» und «Güdis-Mäntig» werden durch das «Lozärner Fasnachtskomitee» organisiert. Die Umzugsstrecke führt von der Hofkirche über die Seebrücke bis in die Neustadt. Dabei präsentieren sich in rund 40 Nummern die Stadtluzerner Fasnachts-Zünfte und -Gesellschaften mit ihrem Hofstaat sowie viele Guuggenmusigen und Gruppen mit dekorierten Wagen. Auf denselben werden aktuelle Ereignisse aus Gesellschaft und Politik karikiert und persifliert. Zusätzlich befinden sich immer wieder auch fantasievolle Sujets im Zug, bei welchen das künstlerische Handwerk des Masken- und Wagen-Baus im Zentrum stehen und die Zuschauermassen begeistern.

Schräg-schöne Töne am «Monster-Corso»

Für viele Freunde der eher lauten Töne bedeutet der sogenannte «Monster-Corso» am Abend des «Güdis-Zischtig» ein weiterer Höhepunkt der Luzerner Fasnacht. Dabei ziehen alle Luzerner Guuggenmusigen, welche im Dachverband der «Vereinigten» zusammengeschlossen sind, über die Seebrücke und durch die Altstadt. Vielfach werden von diesen Gruppen noch kleine, fasnächtlich geschmückte Themen-Wagen mitgeführt. Alles in allem ein musikalisches Riesen-Spektakel mit einem rhythmischen Dröhnen der Blas- und Schlaginstrumente zur Freude von ausgelassen tanzenden Fasnachtsfreunden. Am Morgen danach, das heisst am «Äsche-Mettwoch» endet dann die einzigartige Luzerner Fasnacht.

Bilder: www.lfk.ch