Raffinierte Apfelkuchen – da kann keiner widerstehen

Äpfel zählen zu dem Lieblingsobst der Schweizer. Einige Sorten sind das ganze Jahr über erhältlich. Im Herbst kommen vor allem einheimische Apfelsorten auf die Märkte und in die Läden. Das saftige, gesunde Kernobst lässt sich auf vielfältige Art verarbeiten. Besonders lecker schmeckt es auf einem selbst gebackenen Kuchen. Hier müssen Sie sich auch nicht strikt an ein Rezept halten: Apfelkuchen lassen viel Raum für Kreativität.

Mit folgenden Backtipps zaubern Sie immer wieder neue Apfelkuchen:

Fein mit Karamell umhüllt

Apfelstücke für gedeckte Kuchen oder mehrschichtige Torten bekommen eine feine Note durch selbst gemachtes Karamell: Zucker bei mittlerer Hitze erwärmen bis er flüssig wird und unter ständigem Rühren langsam bräunen lassen. Die Apfelstücke dazu geben und in dem Sirup wenden, bis sie komplett glasiert sind. Für Blechkuchen backen Sie das Obst nach Rezept mit. Danach den Kuchen mit Zucker bestreuen und unter dem heissen Backofengrill karamellisieren.

Apfel im Schlafrock

Eine originelle Variante des Klassikers: Anstelle eines Blechkuchens formen Sie den Hefeteig zu einem Kreis und drücken einen ganzen Apfel hinein. Dieser wird mitgebacken. Wenn Sie die Frucht lieber roh mögen, benutzen Sie sie nur zum Ausformen und legen Sie erst nach dem Backen in die entstandene Kuhle.

Apfelperlen als originelle Dekoration

Warum werden Apfelkuchen eigentlich immer mit Würfeln oder Spalten belegt? Eine rundum gelungene Alternative, die Ihrem Blechkuchen ein ganz neues Gesicht gibt, machen Sie im Handumdrehen mit einem Kugelausstecher. Den erhalten Sie überall, wo es Haushaltswaren gibt. Damit lassen sich die Apfelperlen mühelos aus dem zuvor geschälten Apfel ausstechen. Sie müssen lediglich darauf achten, das Kerngehäuse nicht mit auszustechen.

Apfelmus eignet sich als süsse Füllung

Ein selbst gemachtes Apfelmus lässt sich auf einem Kuchen mit backen oder – ganz raffiniert – lauwarm als kalorienarme Füllung in Berliner oder Ofenchüechli spritzen. Das Apfelmus machen Sie ganz einfach selber: Kochen Sie mehlig kochende oder sehr reife Äpfel mit Zucker und Zimt zu Mus und binden Sie es mit Gelatine oder Vanillepuddingpulver.

Austretenden Saft verhindern

Es ist wohl jeden schon einmal passiert: Austretender Saft ist bei Blechkuchen mit Obst, wenn das Backblech eine randlose Seite hat, oft ein lästiges Übel. Schliessen Sie diese Seite einfach mit einem fest zusammengefalteten Stück Alufolie ab. Ein dünner Teigstreifen entlang der Folie gibt Halt und sorgt für eine durchgehend knusprige Teigkruste.

Backen mit Apfelsaft

Nicht nur Milch eignet sich zum Backen: Es lohnt sich, für einen Apfelkuchen einen Teil der Milch durch Apfelsaft oder Most zu ersetzen. Der Kuchen wird dadurch saftiger und schmeckt noch fruchtiger. Most, der eine geringe Menge Alkohol enthält, lockert den Teig zusätzlich auf. Tortenguss oder Puderzuckerglasur sollte ausschliesslich mit klarem Saft angerührt werden. Naturtrüber Saft oder Most eignet sich dafür weniger, der Guss würde dann ebenfalls trüb aussehen.

Säure verhindert, dass sich das Fruchtfleisch verfärbt

Sicher kennen Sie das auch: Zerkleinerte Äpfel verfärben sich bei Luftkontakt und bekommen eine unansehnliche, braune Farbe. Sie können das verhindern, indem Sie die Apfelstücke oder -spalten mit einer Mischung aus Zitronensaft oder Apfelessig und Wasser beträufeln. Grössere Mengen können auch darin eingelegt werden und sollten bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank stehen.

Diese Zutaten machen jeden Apfelkuchen zum Gaumenschmaus

  • Das Aroma des Zimts harmoniert vorzüglich mit Äpfeln. Sie können das Gewürz entweder in den Teig einarbeiten oder unter den Guss rühren.
  • Vanille gehört nicht nur als Vanillezucker in die Backstube. Das Mark der Vanilleschote verfeinert beispielsweise einen Rahm- oder Quarkguss: Ritzen Sie die Schote auf und schaben Sie das Mark heraus. Dieses in Rahm oder Milch auflösen und mit dem Guss verrühren.
  • Rosinen sind getrocknete Weintrauben. Sie können direkt in den Kuchen verarbeitet werden, allerdings empfiehlt es sich, sie vorher in Wasser oder Rum einzuweichen.
  • Nüsse, Pistazien oder Mandelstifte passen sehr gut zu jeder Art von Apfelkuchen.

Rezept für zwei Apfelstrudel

Apfelstrudel schmeckt himmlisch gut und ist ganz einfach zu machen.

Sie benötigen:

  • 250 g Mehl
  • 2 EL Sauerrahm
  • 125 g Butter
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 EL Zitronensaft
  • 60 g Haselnusskerne
  • 50 g Pinienkerne
  • 50 g Rosinen
  • 40 g Puderzucker
  • 1 EL Zimt
  • 1 Ei
  • ca. 400 g Äpfel
  • Etwas Puderzucker zum Bestäuben und einen EL Butter zum Bestreichen.

So wird der Apfelstrudel gemacht:

  • Aus Mehl, Butter, Sauerrahm und Apfelessig einen Teig kneten.
  • Teig in Folie gewickelt etwa eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln und mit Zitronensaft (siehe oben) beträufeln, damit sie sich nicht verfärben.
  • Apfelstücke mit Rosinen, Nüssen, Pinienkernen, Puderzucker und Zimt in einer Schüssel vermischen.
  • Teig in zwei Portionen rechteckig auf bemehlten Küchentüchern ausrollen und dabei möglichst dünn ausziehen.
  • Die Teigplatten mit flüssiger Butter bestreichen.
  • Auf jede Teighälfte eine Hälfte der Apfel-Nuss-Mischung verteilen und dabei einen Rand freilassen.
  • Das Ei verquirlen und die Ränder damit bestreichen.
  • Backofen auf 200 Grad vorheizen.
  • Die Strudel aufrollen, dazu das Tuch leicht anheben und vorsichtig nach oben ziehen. Dadurch rollt sich der Strudel beinahe von selber auf.
  • Die Strudel mit der «Nahtstelle» nach unten vorsichtig auf ein mit einem Backpapier belegtes Blech setzen.
  • Mit dem restlichen Ei bestreichen.
  • Etwa 40 Minuten backen.
  • Etwa in der Mitte der Backzeit mit flüssiger Butter bestreichen.
  • Die fertigen Strudel mit Puderzucker bestäuben.

Apfelstrudel schmeckt lauwarm und mit Rahm serviert besonders köstlich.


Text: Sabine Itting