Leicht umsetzbare Tipps, um Plastikmüll zu vermeiden

Niemand kann auf Dauer wegschauen: Die Bilder von Meerestieren, die qualvoll an Plastikabfällen zugrunde gehen, Plastik in unserer Nahrung, riesige Inseln aus Müll in den Meeren der Welt …

Natürlich können wir jetzt nicht sämtliche Plastikartikel aus unserem Leben verbannen. Aber überall dort, wo Kunststoff nur für kurze Zeit oder gar einmalig verwendet wird, sollten wir sofort darauf verzichten. Jeder ist dazu aufgerufen den Plastikverbrauch deutlich zu reduzieren. Folgende Tipps sind leicht nachvollziehbar und können gleich umgesetzt werden.

1. Keine Plastiksäcke mehr beim Einkaufen

Stecken Sie immer eine Stofftasche ein, nicht nur dann, wenn Sie gezielt zum Supermarkt gehen. Sorgen Sie dafür, dass auch für Spontaneinkäufe keine Plastiktaschen mehr notwendig sind. Für lose verkauftes Obst und Gemüse gibt es inzwischen in Migros und Coop Netze. Diese können unzählige Male wiederverwendet werden und sind waschbar. Eine einmalige Anschaffung die sich lohnt!

2. Auf Getränke in Plastikflaschen verzichten

PET Flaschen sorgen für riesige Berge an Plastikabfall. Sofern sie in den Sammelstellen abgegeben werden, können sie als Rohstoffe weiterverwendet werden. Aber viel zu viele Plastikflaschen landen in Abfallkübeln, Müllsäcken oder einfach in der Natur. Wenn Sie keine Getränke in Glasflaschen schleppen möchten, steigen Sie doch einfach auf Leitungswasser um. Das ist günstig und in der Schweiz von einwandfreier Qualität. Sprudelwasser können Sie selbst machen und mit Früchten und Kräutern lassen sich leckere Limonaden herstellen. Günstig, gesund und umweltfreundlich!

3. Alternative zu Alufolie und Frischhaltefolie

Ohne Haushaltsfolien geht es heute kaum noch. Aber wie war das zu Omas Zeiten, was hatte sie für eine Alternative? Eine sehr einfach umzusetzende! Aus Bienenwachs und Stoffresten lassen sich ganz einfach Wachstücher herstellen, die wiederverwendbar sind und die handelsüblichen Folien komplett ersetzen. Anleitungen finden Sie zum Beispiel auf YouTube.

4. Frischhaltedosen und Tupperware ersetzen

Natürlich wäre es unsinnig, jetzt alle Plastikdosen wegzuwerfen. Solange diese im Haushalt genutzt werden, vergrössern sie die Müllberge nicht, und dass Tupperware und ähnliche Gefässe praktisch sind, daran zweifelt keiner. Bei Neuanschaffungen allerdings sollten Sie Glas oder Metall bevorzugen. Der Handel stellt sich bereits darauf ein und es gibt immer mehr praktische Dosen aus diesen Materialien und mit luftdicht verschliessbarem Deckel.

5. Trinkhalme heissen nicht umsonst Strohhalme

Sie gehören zum Kindergeburtstag ebenso, wie zu einem Drink an der Bar, trotzdem müssen es nicht die Plastikhalme sein. In guten Haushaltfachgeschäften gibt es Mehrweg-Trinkhalme. Alternativ und zugleich originell und dekorativ sind echte Strohhalme. Googeln Sie einmal nach Halmen aus Naturstroh.

6. Seife statt Duschshampoo

Flüssigseifen, Shampoos, Duschgel und Co sorgen für extrem viel Plastikmüll. Ein Stück Naturseife ersetzt diese Produkte und kommt komplett ohne Plastik in unsere Badzimmer. Dabei sparen Sie noch eine Menge Geld und verwöhnen Ihre Haut. Seifen aus pflegenden Naturprodukten gibt es in immer grösserer Auswahl und lassen sich sogar zu Hause selbst herstellen.

7. Müllfreie Menstruation

Hier geht es nicht allein nur um Plastik und Verpackungsmüll, sondern insgesamt um die Tatsache, dass Tampons und Binden einen Grossteil des Haushaltsabfalls ausmachen. Wenn man bedenkt, dass in letzter Zeit sogar Schadstoffe in den Hygieneprodukten gefunden wurden, so lohnt es sich umso mehr, auf Alternativen umzusteigen. Neben Menstruationstassen sind auch Stoffbinden wieder im Kommen.

8. Kein Mikroplastik für Ihre Haut!

Erschreckend sind auch die Nachweise von Mikroplastik in der täglich verwendeten Kosmetik. Bioprodukte schneiden in Tests auch nicht alle wirklich gut ab und sind zudem oft wesentlich teuer als herkömmliche Kosmetik. Deshalb finden immer mehr Menschen Spass daran, Ihre Kosmetik selbst herzustellen. Es gibt eine Auswahl an Büchern mit entsprechenden Anleitungen und auch im Internet findet Sie viele Tipps.

9. Putzen und Waschen ohne Chemie

Bei Wasch- und Putzmittel kann man auf Bio umstellen, aber auch ökologische Produkte müssen verpackt werden. Viele werden nach wie vor in Plastikflaschen verkauft. Sie sparen viel Geld und schonen die Umwelt, wenn Sie diese Mittel selbst machen. Aus an der Rösti Raffel geriebener Kernseife, ein paar Tropfen eines ätherischen Öls und Wasser stellen Sie ruckzuck einen Allzweckreiniger her. Kastanien und Efeu können zum Wäschewaschen genutzt werden.

10. Verzicht auf synthetische Kleider

Wussten Sie schon, dass beim Waschen von Kleidung aus Kunstfasern unzählige winzige Fasern aus Mikroplastik durch das Wasser in die Umwelt gelangen? Achten Sie darauf, künftig nur noch Naturfasern zu kaufen, das sind Baumwolle, Wolle, Seide, Hanf und Leinen. Eine Alternative wären Viskose, Tencel, Lyocell und Modal, dabei handelt es sich um biologisch abbaubare halbsynthetische Fasern.

Das waren zehn Tipps, die Sie leicht im Alltag umsetzen können. Sie werden merken, dass Sie, wenn Sie erst einmal anfangen, Plastik so weit wie möglich aus Ihrem Leben zu verbannen, immer mehr Produkte und Gebrauchsgegenstände entdecken, die ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt wurden. Und für fast alles lässt sich eine gute Alternative finden.

Haben Sie weitere Ideen, wie Sie die Umwelt vor Plastikmüll zu schützen? Dann freuen wir uns über einen Kommentar!

Sabine Itting