Selbst gebackenes Brot schmeckt und duftet unvergleichlich gut

Das Brot in den Regalen der Supermärkte hat nicht den besten Ruf. Die meisten wissen das zwar, aber greifen trotzdem zu. Dabei gibt es viele gute Argumente für Selbstgebackenes: Es ist gesünder, vielfältiger, ausserdem billiger und duftet köstlich, wenn es aus dem Backofen kommt. Also mischen Sie doch künftig selber Mehl, Hefe und andere Zutaten – das  ist ganz einfach und macht ausserdem Spass!

Bei selbst gebackenem Brot wissen Sie immer, was drinsteckt. Sollten Sie aufgrund von Diäten oder Allergien einige Zutaten nicht essen dürfen, dann lassen Sie diese einfach weg. Die Auswahl an köstlichen Zutaten ist enorm und so kommt nie lange Weile im Brotkorb auf. Nutzen Sie die verschiedensten Mehlsorten, Gewürze, Körner und Kräuter, um die Beschaffenheit und den Geschmack des Brotes zu variieren. Selbst gebackenes Brot oder knusprige Brötli aus dem eigenen Backofen sind auch beliebte Mitbringsel, wenn Sie auf eine Gartenparty oder zum Grillieren eingeladen sind.

Tipps und Tricks rund um das Brotbacken

  • Wir lieben es, den Teil zu kneten, aufgehen zu sehen und dann zu formen. Wer findet, dass das zu viel Arbeit ist oder wenig Zeit hat, kann sich einen Brotbackautomaten anschaffen. Dann müssen nur noch die Zutaten eingefüllt und das Programm gewählt werden: Er bereitet den Teig zu, lässt ihn gehen und backt. Mit was für Raffinessen der Brotbackautomat zudem ausgestatten ist, hängt vom Modell ab. Es gibt Automaten in jeder Preisklasse.
  • Brotteig muss so lange geknetet werden, bis er nicht mehr am Rand der Schüssel klebt. Die Mengenangaben in Rezeptbüchern oder auf der Verpackung sollten Anfänger natürlich einhalten. Fortgeschrittene Bäckerinnen und Bäcker haben es selber im Griff, wenn der Teig noch etwas Wasser oder Mehl vertragen könnte. Grundsätzlich gilt: Ist der Teil zu weich, geben Sie noch etwas Mehr hinzu, ist der zu fest, einfach noch einen Schluck Wasser darunter kneten.
  • Vollkornmehl benötigt etwas mehr Flüssigkeit. Wird der Anteil an Vollkornmehl erhöht, aber insgesamt die angegebene Mehlmenge verwendet, muss etwas mehr Wasser hinzugefügt werden.
  • Die Zutaten sollten Zimmertemperatur haben, das Wasser lauwarm sein.
  • Klebt der Teig an den Händen, können sie leicht eingeölt werden, dann geht das Kneten einfacher. Einfach mehr Mehl hinzugeben, empfiehlt sich nicht. Der Teig wird sonst zu fest.
  • Das Brot wird schön saftig und bekommt eine herrliche Kruste, wenn sie ein kleines feuerfeste Gefäss mit Wasser füllen und während des Backens mit aufs Blech stellen.
  • Brot ist fertig gebacken, wenn es beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt. Greifen Sie es dafür mit zwei zusammengefalteten Geschirrtüchern und klopfen Sie mit dem Finger: Ist es noch nicht fertig, kommt es zurück in den Backofen, ansonsten zum Auskühlen auf ein Kuchengitter.
  • Backen Sie ruhig auf Vorrat: Brot können Sie natürlich einfrieren. Besonders lecker und wie frisch gebacken schmeckt es nach dem Auftauen, wenn es noch nicht ganz ausgekühlt in den Tiefkühler kommt. Denn dann bildet sich eine schützende Eiskruste.
  • Abschliessend noch ein Tipp, der (nicht nur) Männerherzen höherschlagen lässt: Schon im Mittelalter kannte man Brotrezepte mit Bier. Wenn Sie das Wasser in gleicher Menge wie im Rezept angegeben, durch Bier ersetzen und ausserdem das Brot vor dem Backen damit bestreichen, erhält es ein herrliches Aroma. Unbedingt mal ausprobieren!

Vollkornbrot wie von Grossmutter gebacken

Erinnern Sie sich noch an den Duft, der früher durchs Haus zog, wenn Brot gebacken wurde und wie Sie es kaum erwarten konnten, ein Stück der noch warmen Kruste zu knabbern? So ein richtig lecker-lockeres Vollkornbrot ganz ohne Chemie können Sie auch heute noch backen.

Alles, was Sie dazu brauchen ist:

  • 500 g Weizenvollkornmehl
  • 42 g Hefe
  • 1 TL Zucker
  • 270 ml Molke
  • 70 g Kamut
  • 1 Prise Salz

Und so wird daraus ein Brot:

  • Hefe mit der Molke und dem Zucker verrühren
  • Mehl und Kamut in einer Schüssel mischen, Salz und die Hefe-Molke dazugeben.
  • Zu einem glatten, elastischen Teig verrühren. Am besten nehmen Sie dazu den Knethaken des Handrührgerätes.
  • Der Teig darf nicht zu fest werden.
  • Schüssel mit einem Geschirrtuch bedecken und an einem warmen Ort den Teig etwa eine Stunde gehen lassen.
  • Den aufgegangenen Teig nochmals durchkneten und zu einem Brotlaib formen.
  • Etwas Mehl darüber stäuben.
  • Nochmals zugedeckt etwa 15 Minuten ruhen lassen.
  • In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
  • Das Brot auf einem Blech oder auf einem Gitter in einer gefetteten Kastenform in den Ofen schieben
  • Nach 10 Minuten Backzeit mit einem scharfen Messer der Länge nach etwa 1 Zentimeter tief einschneiden.
  • Das Brot ist nach etwa 40 Minuten (Klopfprobe!) fertig.
  • Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Dieses Brot ergibt ca. 20 Scheiben.

Kamut

Kamut bekommen Sie aus kontrolliertem biologischem Anbau im Reformhaus. Es handelt sich um eine alte Weizensorte, die ihren Ursprung in Ägypten hat. Sie gilt als Vorfahre des Harzweizens, hat aber doppelt so grosse Körner wie der Weizen und besitzt deutlich mehr Eiweiss. Kamut wurde übrigens noch nie mit anderen Sorten gekreuzt. Es ist nicht die günstigste Getreidesorte, aber ab und an lohnt es sich, wegen des herzhaften, leicht nussigen Geschmacks, mit Kamut zu backen.

So halten Sie Brot länger frisch

Damit das Brot knusprig bleibt und innen nicht austrocknet, sollte es in einem Brotkasten aufbewahrt werden. Auch ein Brottopf aus Steingut oder Ton ist ideal. Brot gehört nicht in den Kühlschrank, dort verdirbt es rasch und wird zäh.

Text: Sabine Itting