Das Glas ist halbvoll, das Glas ist halbleer.

Kenne diesen und jenen. Für sie ist das Glas, komme was wolle, immer halbleer. Im Winter, Frühling und Sommer, auch im Herbst. Unabhängig der jeweiligen Jahreszeit, alles und jedes wird hinterfragt, ja sogar in Frage gestellt.

Das Bier ist zu kalt, der Weisswein ist zu warm. Die Teigwaren sind zu salzig, das Stück Fleisch ist zu fad. Ist es draussen kalt, Scheisse, ist es draussen warm, ebenso Scheisse. Das Fernsehprogramm ist zum Kotzen, alle Moderatoren sind schwul. Die Fussballer verdienen zu viel, Rentengeld gibt‘s zu wenig.

Sie murren, sie ballen die Faust. Morgens und abends, tagein, tagaus. Nichts ist richtig, alles ist falsch. Wie bereits gesagt, ich kenne ein paar von dieser Sorte, sogar in meinem näheren Bekanntenkreis.
Ich mag sie trotzdem, die ewigen Meckerer. Auf ein Bier, wenn‘s sein muss auch auf zwei. Jedes weitere wäre indessen zu viel. Lasse mich nicht runterziehen in die düstere Welt der permanenten Schlechtmacher. Mein Glas ist halbvoll, immer halbvoll!