Thomas, mein Freund. Ein Philosoph seit Jahr und Tag. Mal treffen wir uns zufällig in dieser, mal in jener Bar. Immer im Sinne von «Pläne machen ist langweilig».

Obwohl an Jahren um einiges jünger als ich, regt er mich immer wieder von Neuem an, mir Gedanken über anscheinend alltägliche Dinge zu machen. Gedanken, die mich jeweils noch lange nach unseren Begegnungen beschäftigen. Beispielhaft für seine manchmal skurrile Denkweise steht eine Redensart, die ich zwar längst kenne, deren eigentlicher Sinn mir aber bis anhin fremd war: «Ja, aber…»

Wohl überlegt erklärte er mir die eigentliche Bedeutung dieser beiden eher banalen Worte: Du hast recht, ja, aber…» Heisst im Klartext, Du liegst falsch!

«Ich habe nichts gegen Ausländer, ja, aber…» Heisst im Klartext, sollen sie bleiben wo sie herkommen.

«Deine neue Freundin ist süss, ja, aber…» Heisst im Klartext, such Dir eine Neue!

Der langen Rede kurzer Sinn: All das, was vor «Ja, aber…» beschrieben wird, ist schlicht und einfach gelogen.

Ich mag ihn, meinen Philosophen Thomas. Ohne Wenn und Aber, auch ohne «Ja, aber…»