Beide Varianten haben Vor- und Nachteile

Was ist besser: vorgefertigte Elemente auf einer zuvor gegossenen Bodenplatte oder ein traditionell aus Sand-, Ziegel- oder Porenstein gebautes Haus? Fertighaus oder Massivhaus? Welche Baumassnahme dauert länger und wie sieht es mit der Wertbeständigkeit aus?

Grosse Auswahl an Fertighäusern

Die Zeiten uniformer Fertighäuser, die schon von Weitem als solche erkennbar waren, sind lange vorbei. Bauherren haben die Wahl zwischen klassischen Bungalows, Doppel- und Mehrfamilienhäusern sowie zwischen Villen und herrschaftlich anmutenden Landhäusern. Das Grundgerüst besteht in den meisten Fällen aus Holz, welches wahlweise mit Klinkersteinen, Putz oder Paneelen verkleidet wird. Ist die Bodenplatte gegossen, werden die vorgefertigten Elemente des Fertighauses innerhalb weniger Tage bis Wochen an Ort und Stelle, zusammenmontiert.

So entsteht ein Massivhaus

Sowohl die äussere Hülle als auch alle tragenden Wände werden aus natürlichen, massiven, langlebigen Baumaterialien wie Steinen, Ziegeln oder Beton errichtet. Zwischendurch sind immer wieder Trocknungszeiten erforderlich, was unter anderem die wesentlich längere Bauzeit eines Massivhauses begründet.

Massivhaus oder doch ein Fertighaus?

Sie wissen nicht für welches Haus Sie sich entscheiden sollen? Hier finden Sie wichtige Eigenschaften von Massiv- und Fertighäusern im Direktvergleich.

Individualität

In aller Regel ist ein Fertighaus Katalogware, welche nur begrenzten Spielraum für individuelle Veränderungen zulässt. Sowohl der Aufbau als auch die Statik sind funktionell ausgelegt und lassen für nachträgliche Um- oder Anbauten wenig Spielraum.

Beim Bau eines Massivhauses kann der Bauherr während der Planungsphase seine eigenen Wünsche und Vorstellungen in das Projekt einfliessen lassen. Ein massiv errichtetes Haus ist jederzeit umbaufähig und lässt sich somit flexibel an die Nutzungsbedingungen anpassen.

Wärme- und Schallschutz

Ein standardisiertes Fertighaus besteht aus vorgefertigten Elementen, die mit Dämmmaterialien wie Polystyrol oder Glaswolle versehen sind. Somit lassen sich sehr gute Wärmedämmwerte erzielen. Je nach Typ kann jedoch der Geräuschpegel in einem Fertighaus sehr hoch werden. Bauherren, die sich eine möglichst ruhige Geräuschkulisse wünschen, sollten diesen Punkt eingehend mit dem Fertighausanbieter erörtern.

Die Stein-, Ziegel-, Lehm- oder Betonwände eines Massivhauses sind in der Lage, Wärme zu speichern und langsam wieder abzugeben. Somit lassen sich witterungsbedingte Temperaturschwankungen auch ohne umfangreiche Dämmmassnahmen umweltschonend ausgleichen. Obwohl die Baumaterialien Schall absorbieren, können auch Massivhäuser hellhörig sein.

Brandschutz

Im direkten Vergleich mit den meisten Fertighäusern sind Massivhäuser aus Kalksandstein, Ziegeln oder Porenbeton in einer deutlich günstigeren Brandschutzklasse eingestuft. Das schlägt sich häufig in deutlich geringeren Versicherungsbeiträgen nieder.

Nachhaltigkeit

Experten schätzen die Lebensdauer der meisten Fertighäuser auf 80 bis 100 Jahre. Beim Abriss müssen manche Baustoffe wie Polystyrol oder Glaswolle per Gesetz als Sondermüll entsorgt werden. Massives Bauen hat in der Schweiz seit Jahrhunderten Tradition. Die meisten Häuser existieren über Generationen hinweg. Nach dem Abriss lassen sich alle Baustoffe umweltschonend entsorgen und teils sogar wiederverwerten.

Aus den genannten Gründen hat ein Massivhaus in aller Regel einen deutlich höheren Wiederverkaufswert.