Wie Sie Ihren Trinkwasserverbrauch um bis zu 40 % senken

Allein fürs Duschen, die WC-Spülung und das Wäschewaschen verbraucht der Durchschnittsschweizer rund 50 Liter Trinkwasser pro Tag, während er für die Zubereitung von Getränken und Speisen nur drei bis fünf Liter benötigt. Würde Trinkwasser nur dort eingesetzt, wo es aus hygienischen Gründen und aufgrund gesetzlicher Vorschriften tatsächlich erforderlich ist, liessen sich der Verbrauch, die Kosten sowie die Umweltbelastung drastisch senken.

Sammelgrube, Abwassertank und Zisterne

Beispiele, wie sich Abwasser sinnvoll nutzen lässt, gibt es viele. So ist es beispielsweise vollkommen unerheblich, ob das Wasser für die WC-Spülung Trinkwasserqualität besitzt oder nicht. Auch Wasser zur Gartenbewässerung muss nicht den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügen. Stattdessen können Immobilienbesitzer für zahlreiche Obliegenheiten auch Brauchwasser nutzen, welches beispielsweise beim Duschen oder Wäschewaschen entsteht. Dieses wird in einer Abwasserzisterne oder einem Tank gesammelt, mittels einer hauseigenen Reinigungsanlage zu Betriebswasser aufbereitet und steht danach wieder für Reinigungszwecke oder die Toilettenspülung zur Verfügung.

Funktionsweise von Brauchwasseranlagen

Gesetzliche Vorschriften definieren Brauchwasser als fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser. Brauchwasseranlagen, die sich sowohl in Ein- als auch in Mehrfamilienhäuser einbauen lassen, funktionieren im Grunde wie kleine Klärwerke. Nach dem Duschen oder Händewaschen fliesst das Wasser in einen Abwassertank, eine Abwasserzisterne oder Sammelgrube. Entsprechende Technik sorgt ohne chemische Zusatzstoffe dafür, dass sich unliebsame Stoffe wie Öle, Seifen, Haare, Flusen, Bakterien und Keime aus dem Wasser lösen. Sie werden anschliessend herausgefiltert und mit einem Teil des Brauchwassers in die Kanalisation geleitet. Übrig bleibt sogenanntes Betriebswasser, welches zur erneuten Nutzung zur Verfügung steht. Reicht die Menge an Betriebswasser nicht aus, speist die Brauchwasseranlage automatisch frisches Trinkwasser dazu.

Abwassernutzung am besten mit in die Neubauplanung einbeziehen

Wie die Regenwassernutzung so ist auch die Aufbereitung und Nutzung von Abwasser zeitgemäss. Professionell installierte, regelmässig gewartete Wasser-Recycling-Systeme senken den Trinkwasserverbrauch um nachweislich bis zu 40 Prozent. Ob privat oder gewerblich: Bauherren die ein Aufbereitungssystem in die Planung ihrer Immobilie von vornherein mit einbeziehen oder im Zuge einer Renovation nachrüsten, leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Zudem fallen aufgrund der Doppelnutzung des Wassers auch weniger Gebühren an. Dies stellt gerade in Wohnanlagen oder grösseren Betriebsstätten wie Hotels eine effektive Massnahme zur Reduktion der Betriebskosten dar.